Losing my head over you

Inzwischen taten ihm nicht nur die Beine weh, die ihn die ganze Zeit tragen mussten, oder die Handgelenke in den Fesseln oder das Kinn, auf das er unsanft gefallen war. Inzwischen wummerte Kierans ganzer Körper, sein Kopf und auch meistens sein Herz. Pumpte frisches Blut und Angst in seine müden Gliedmaßen, wenn einer der Menschen an ihm vorbeikam und er Angst hatte, beschimpft oder verletzt zu werden. Eigentlich gab es dieses Gefühl doch nur um wegzurennen, bemerkte Kieran mehrmals. Was für ein dummer Zufall, dass er festgebunden war.
Zusammengesunken wie ein Sack Reis stand er schon seit einigen Tagen da, die Beine gekreuzt, das Gesicht verzerrt und die Schultern hängend. Seinen Stolz hatte Kieran längst verloren. Das kam davon, wenn man tagein und tagaus entweder ignoriert oder beleidigt wurde, feuerte aber im Gegenzug genau solches Verhalten an. Manchmal dachte Kieran darüber nach was passiert wäre, wenn Arthur Morgan ihn einfach an Ort und Stelle erschossen hätte.

Sie beschwerte sich nie hielt alles durch egal was für schwere Zeiten die Van der Linde Gang druch stehen musste sie tat es ihnen gleich. Mary Beth hoffte jeden Tag aufs neue auf die erlösende Nachricht das die Bande weiter zog und sie diesen Eisigen Ort Colter endlich verlassen konnten.
Leider Tat ihr das Schicksal den Gefallen bisher noch nicht und so saß sie Tag für Tag mit den anderen Frauen in einer der Hütten durch die es wie hechtsuppe Zog.
Eigemummelt in drei Jacken und einen dicken Mantel der alles ab rundete.
Kaum ein teil ihres Körpers war nicht dick verpackt anders konnte man es hier oben in den Bergen nicht aushalten.
Sie Hielt es nichtmer aus vor langeweile und bbeschloss hinaus zu gehen und nach ihrer Stute zu sehen die nebenan im Stall stand bei den anderen Pferden.
Draußen begegnete sie Javier der eifrig vor sich hin fröstelte. Sie winkte ihm und er tippte sich zittrig an den Hut als antwort.
Sie öffnete die schwere Scheunentür und trat ein.
Sie fand ihre Stute die sie gleich erkannte.
Leise sprach sie mit ihr ohne ihre umgebung groß zu beachten strich dem Tier sanft über die stirn und Nüstern.
Plötzlich hörte sie aus einer dunkeln ecke jemanden leise wimmern.
Sie ging der Stimme nach und fand einen Jungen Mann vor der unbequem an einen Holzpfahl gefesselt war.
Er konnte sich nicht setzen nicht legen und nicht richtig stehen einfach grausam wie Sie fand.
Er sah verängtigt aus und sah sie mit panischen Augen an. Sie hob beschwichtigend die Hände und gab sich zu erkennen zog die kaputze ab und den Schal etwas hinunter.
"sch! .....alles in Ordnung......ich bin Mary Beth......f...freut mich dich kennen zu lernen.....aber wer bist du ?...." Fragte sie leise und sah sich prüfend um sie wusste garnicht das Dutch einen gefangenen hatte und war sehr überascht über den neu ankömmling.

Seine Augen wurden groß als er jemanden eintraten sah und er wich zurück, drückte sich gegen den Balken an den er gebunden war. Dass er die Silhouette nicht sofort als Frau erkannte lag an seiner Nervosität und daran, dass er schon seit einiger Zeit nicht mehr richtig geschlafen hatte. Er hätte vermutlich verstanden wenn andere über ihn spotteten weil er vor einer Frau den Schwanz einzog, aber er erkannte sie erst als diese als sie sich zeigte und mit ihm sprach. Kierans Augen wurden noch größer und er bekam einen Hoffnungsvollen Ausdruck auf dem Gesicht. Sie war so sanft und lieb. "Mei-meine... ich..." Oh Gott sie war wunderschön. Kieran konnte gar nicht klar denken, während er sie anstarrte. "I-ich kann meine Finger nicht spüren." Hauchte er dann irgendwann. Trotz Mantel und Handschuhe waren die abgebundenen Hände kalt geworden. Dass Kieran soeben ums Herz warm wurde fiel ihm erst später richtig auf.

Er konnte kaum antworten Sie konnte nicht deuten ob es Angst oder Schmerz war weshalb er sich so schwer tat.
Alles was sie für ihn empfand war großes Mitleid und Sorge sie war sich sicher er konnte solch eine Qual nicht verdient haben.
Er stellte keine Gefahr da denn man musste ihn sich nur genauer ansehen ein armer gebrochener Mann.
Sie wartete kurz aber er schaffte keinen klaren Satz außer das er anmerkte das er seine Hände nicht spüren konnte. Sie trat näher an ihn heran und schaute kurz hinter ihn.
Die Fesseln waren viel zu eng gebunden stellte sie fest.
"ganz ruhig......wir bekommen das hin .....du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten okay?
....." Sie überlegte kurz und sah sich nochmal zur Sicherheit um.
"ich versuche etwas ...keine Sorge das wird kaum aufallen......."
Die trat hinter ihn und zupfte an den Seilen so lange bis sie sich leicht lockerten jedoch nicht zu locker sonst könnte Man etwas merken und er könnte für einen Fluchtversuch geschellt werden.
"so.....ich hoffe das es wengistens ein kleines bisschen besser ist......"
hauchte sie und stellte sich wider vor ihn kniete sich auf seine Höhe um ihn ansehen zu können.
"magst du nochmal versuchen mir deinen Namen zu verraten? Ich möchte dich gerne so ansprechen.........du kommst von den Odriscolls? Iregendwas haben die Anderen neulich besporchen....ich glaube es ging um dich ...." erzählte sie leise das nur er es hören konnte und die Pferde die außen herum standen.
Er zitterte am ganzen Körper er war ein heufchen Elend.
Das ihnen dieser Mann in irgend einer Art und weise gefährlich werden konnte glaubte Mary Beth nicht.

Kierans große Augen folgten der jungen Frau als sie den Pfosten umschritt an dem er festgemacht wurde. Ihre Worte hallten in seinem Kopf wieder während er sich verbog ihr zusehen zu können. Er schaffte fast ein Lächeln als er sah was sie für ihn tat, die Augen glänzten dankbar und warm als sie sich wieder vor ihn brachte und er Blickkontakt aufbauen konnte. "D-Danke!" Stotterte Kieran weiter, die Hände hinter ihm begannen zu greifen und sich zu bewegen als langsam die Durchblutung angeregt wurde. "Mein Name ist Kieran." Sagte er dann leise, stockend aber mit sanft hochgezogenen Mundwinkeln. "Kieran Duffy." Wie hatte sie noch gesagt hieß sie? Mary? "Ich komme von denen, a-aber ich bin keiner!" Widersprach er eilig. Draußen wurden Schritte laut, der Schnee knarzte hörbar. Kieran zog den Kopf ein. Sie würde Ärger bekommen wenn sie hier war, aber er wollte nicht, dass sie ging.

Er schaffte es nun sich vor zu stellen was sie sanft lächeln ließ und sich anhörte was er zu sagen hatte.
"Kieran! freut mich dich kennen zu lernen.......du gehörst nicht zu denen?......warst du dort auch ein Gefangener? ....ich verrate nichts von unserem Gespräch keine Sorge....." hauchte sie und legte einen Finger vor ihre Lippen zwinkerte ihm zu.
Draußen wurden Schritte immer lauter doch Sie scherte sich nicht groß darum wenn dann sollten sie eben rein kommen es ist ja nichts passiert.
Sie sah ihn aufmerksam an und bemerkte seine immernoch erschrockene Miene und die großen Augen die schreck geweitet waren.
Er lächelte leicht das war ihr nicht entgangen und es erwärmte ihr Herz.
"also ich glaube dir das du nicht zu den Odriscolls gehörst......du bist nicht wie die......"
Antwortete sie und zog sich den Schal wider etwas enger um den Hals den es zog wie hechtsuppe.
Sie wusste das sie bald gehen sollte doch irgewndwie fühlte sie sich hier mit ihm gerade wohl und außerdem tat er ihr unsagbar leid.
Sie wollte ihm so gerne helfen aber sie durfte nicht das war ihr klar.
Regeln waren nunmal regeln an die sich alle zu halten hatten.
Egal wie unfair das alles in ihren Augen gerade war.
Sie sah neben ihm ein Pferd welches sie noch nicht kannte.
Es war braun und hatte einen Weißen Kopf.
Sie deutete darauf. "ist das da dein pferd?..........ich kenne es nicht...." Fragte sie und ignorierte die Geräusche draußen.

Wie als lerne er erst über menschliche Gestiken folgte Kieran jeder Bewegung die sie tat. Das Zwinkern brachte ihn zu einem erleichterten Lächeln, aus dem sich zwei atemlose, schwache Lacher entließen. Ihr kleines Geheimnis. Seines und Mary-Beths. Kein Colm, kein Van der Linde, kein gar niemand außer ihm und der hübschen jungen Frau. "Gefangener trifft es ganz gut." Verriet er ihr dann mit wackeliger Stimme. Sein Blick fiel auf den hübschen Hals und sein Schmunzeln wurde wärmer, als er ihr wieder in die Augen sah. Es nahm ab, als er die Schritte hörte. Kieran traute sich nicht mal zu antworten, als sie ihn etwas fragte. Die Tür wurde aufgerissen und neben eiskaltem Wind, gleißendem, weißen Licht und ein paar Schneeflocken trat die beeindruckende Gestalt Van der Lindes in den Stall. Sein Blick verfinsterte sich, als er Mary-Beth erblickte. "Miss Gaskill? Das ist kein Ort an dem Sie sich aufhalten sollten." Eine Stimme, die keine Widerrede duldete.

Es würde noch etwa eine Woche dauern, dass das Lager aufgelöst und an einen wärmeren Ort verlegt wurde. Anderer Ort, selbe Haltung, hatte Kieran nach der Fahrt auf einem Karren wenigstens wieder etwas Kraft in den Knien. Er konnte nicht anders als seine neue Position auszunutzen und stets das ganze Camp nach Mary-Beth abzusuchen. Es machte ihn wesentlich glücklicher als ständig die Handlanger dieses Van der Linde ansehen zu müssen. Speziell den einen mit dem dichten Bart, robusten Körper und fiesen Grinsen.

Immer wenn er es schaffte zu antworten klang seine Stimme so unheimlich zerbrechlich wie Glas.
Sie starb komplett aus als die Schritte nun noch lauter wurden und sich die Scheunentür öffnete.
Ein trat Dutch van der Linde der Kopf der Bande und musterte die beiden kurz mit einem fragwürdigen Blick.
"natürlich !.......ich wollte nur kurz naqch meinem Pferd sehen.... weiter nichts..."
Hauchte sie als antwort und schaute kurz zu Kieran schenkte ihm ein lächeln und verließ dann die Scheune da sie Dutchs höfliche Auforderung sofort verstanden hatte.
Sie hoffte sie würden den Jungen wieder frei lassen oder aufnehmen ganz egal hauptsache sie taten ihm nichts an oder töteten ihn sogar das könnte sie nicht ertragen.
Mary beth setzte alle hoffnungen in Dutch das er erbahrmen mit Kieran haben würde.
Nach ein Paar langen Tagen wanderte die Bande endlich weiter gen Süden an einen neuen Platz für das Camp.
Horshoe Overlook war ein schönes Fleckchen hier war es deutlich erträglicher als oben in Colter.
Alle blühten etwas auf und fanden ihre Lebensfreude wieder.

Mit demselben verlangenden Blick, mit dem Kieran Mary-Beth in Colter hinterhergesehen hatte, sah er sich nun um. Es war eine stete Abwechslung zwischen Hoffnung, Angst, Panik und Verlangen.
Nicht immer sah er die junge Frau, aber jedes Mal wenn er es tat, so wog es doch die Pain auf, die er hatte ertragen müssen.
So offen zur Schau gestellt hatten ihm nicht selten die unterschiedlichsten Menschen aus der Gang zu verstehen gegeben, was sie von ihm hielten. Besonders hasserfüllt hatte sich dabei eine der blonden Frauen angestellt. Sie musste mitbekommen haben, wie sehr es Kieran nach etwas zu Essen oder einem Schluck Wasser dürstete, hatte ihn angeblickt und vor seinen Augen das Essen auf dem Boden verteilt. Außer Reichweite seines langsam sterbenden Körpers. Kieran hätte sich wohl zu Boden rutschen lassen und etwas Essbares gefunden, dass nicht komplett vom Dreck verschlungen war, aber so war das Essen komplett außerhalb seiner Reichweite.
Dennoch hörte Kieran nicht auf zu bitten und zu flehen, wann immer ihm jemand nah kam. Etwas zu trinken, nur ein Schluck Wasser. Er hatte schreckliche Angst vor dem Tod. Und so, an einen Pfosten gebunden, den Van der Lindes zur Schau gestellt, wollte er nicht sterben.