~ Colter ~

Eine ganze Woche war bereits ins Land gezogen, seitdem Arthur und Javier, John und Cassie durch Zufall, halb erfroren und verwundet, in den Bergen gefunden und zum Camp zurück gebracht hatten. Sie hatten ohne groß darüber nachzudenken, Cassie mitgenommen, obwohl sie eine Fremde war. Doch sie hatte sich schwer am Kopf verletzt und so konnten sie sie auch gar nicht zurücklassen. Sie hatten verdammtes Glück gehabt, das war ihm bewusst. John hatte noch versucht, über Cassie zu wachen, doch auch er schlief bald darauf ein, ein Todesurteil in diesem unbarmherzigen Schneegebiet. Vermutlich wären sie nun tot, wenn Arthur und Javier, sie nicht entdeckt hätten.

John hatte seither das Gefühl, dass ihm jeder die kalte Schulter zeigte. Was er ihnen auch wirklich nicht verübeln konnte, immerhin war er ein ganzes Jahr lang weg gewesen und keiner wusste, was aus ihm geworden war, oder ob er überhaupt noch am Leben war.
Abigail hatte ihm eine gescheuert, Sekunden nachdem sie ihn erblickt hatte und John konnte ihr nur versteinert nachblicke, als sie wütend abzog. Er wagte es nicht, ihr nachzulaufen.

Arthur schien ihn zu hassen. Wenn er überhaupt ein Wort mit ihm wechselte, feuerte er ihm Beleidigungen entgegen und sah ihn ansonsten kaum mit dem Arsch an. Er hatte einiges kaputt gemacht, vermutlich so kaputt, dass er es nicht mehr beheben konnte.
Jack war in dem Jahr, in dem er abwesend war, ein ganzes Stück gewachsen und er musste leider sagen, dass er ihm sehr fremd geworden ist.
Genauso musste sich auch der Junge fühlen, benannte ihn zwar als Vater, doch er erkannte, dass er keine Bindung zu ihm aufbaute.
Er bereute, was er getan hatte. Bitterlich. Dies hatte er auch Hosea gesagt. Hosea hatte ihn angehört, hatte bei ihm gesessen und er hatte ihm sein Herz ausgeschüttet. Der alte Mann hörte sich die Probleme anderer an und urteilte nicht vorschnell.
John schwor ihm, dass er nie wieder einfach verschwinden würde. Nie wieder. Hosea hatte genickt, aber ihm ans Herz gelegt, dass er dies auch beweisen musste. Und das nicht nur ihm. John wusste das.

Als er am frühen Morgen bei den Pferden vorbeischaute und Old Boy fütterte, öffnete sich das Scheunentor und leise Schritte näherten sich ihm. Als er über die Schulter blickte, erblickte er Cassie, sogleich bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Cassie strafte ihn nicht mit Verachtung, sie ignorierte ihn nicht, oder verließ zischend den Raum, wenn er dazu kam.
"Hast du dich bereits einleben können?", fragte er und rieb sich die Hände. Der kalte, eisige Wind fand sogar seinen Weg in die Scheune, in der sie die Pferde untergebracht hatten, fegte durch jede noch so kleine Ritze.

Seit einer Woche waren Cassie und John nun bei der besagten Gang die John oft auf ihrer gemeinsamen Reise erwähnt hatte. Für das Mädchen war es anfangs etwas schwer sich ein zu leben doch eine Frau Namens Mae die ebenfalls ein mitgleid der Van der Linde Gang war machte es sich zur Aufgabe sie unter ihre Fittiche zu nehmen.
Dank ihr fasste Cassie etwas Fuß bei den vielen Leuten und hatte so eine erste Freundin gefunden. Tagelang musste sie im Bett bleiben und ihre Kopfverletzung aus kurrieren die sie sich durch den Sturz vom Pferd zu gezogen hatte. Sie trug noch immer einen Kopf Verband doch es ging ihr heute schon deutlich besser und ihr wurde erlaubt sich heute mal etwas im Camp um sehen zu dürfen. Außer Mae kannte Cassie hier noch niemanden besonders gut und war noch immer zurück haltend. Sie stieg aus dem Bett packte sich in einen Dicken Mantel mit Schal und ging nach draußen in die Eisige Kälte.
Der Schnee lag bestimmt Meterhoch und sie stapfte hindurch hastig in richtung Stall weil sie unbedingt sehen wollte ob es ihrem Pferd gut ging.
Im Stall traf sie auf John der für sie ein enger Freund geworden war in diesem einen Jahr indem sie gemeinsam gereist waren.
Er hatte ihr damals das Leben gerettet und das würde sie ihm niemals vergessen das stand fest.
"John!......wie schön dich zu sehen ! ich wusste nicht ob es dir gut geht oder nicht.......die Frauen ier kümmern sich wirglich lieb um mich.....aber sie haben ich die ganze Woche nicht aus dem Bett gelassen..... ich habe oft nach dri gefragt ....ich muss sagen ...deine Leute sind wirglich freundlich jedenfalls die dei ich bis jetzt kennen lernen durfte....." Erzählte sie und erblickte ihr Pferd Leon neben dem von John der war wohlauf und unverletzt ihr viel ein Stein vom herzen.
Sanft streichelte sie dem Tier über die wieche Nase.
"ich soll dem Oberhaupt vorgestellt werden ? er will mich sehen hatte Hosea erwähnt.....weist du da etwas drüber?.......ich weis nicht ob er mich bei euch haben wollen würde......" Erzählte sie ihm von ihren Sorgen.

Marston war also wieder da. Bill beäugte das naserümpfend. Er fand es keineswegs gut, dass man ihn direkt wieder aufgenommen hatte. Ohne weitere Probleme. Wenn er sich selbst so einen Mist erlauben würde, wäre Bill vermutlich derjenige, der nun alle Aufgaben erledigen musste, um sich zu beweisen. Nun nicht John. Wenn man ihn fragen würde, müsste John erstmal Geld einbringen! Leider aber ging es nicht immer - nein eigentlich nie - nach seiner Nase.
Seufzend sah Williamson zu dem besagten Schwarzhaarigen und beobachtete ihn nachdenklich. Dutch musste viel an dem Jungen liegen. Nun er hatte ihn wohl ebenso wie Arthur schon sehr früh bei sich gehabt. Doch woher konnten sie wissen, dass Marston nicht wieder weg lief, wenn es ihm beliebte? Insbesondere wenn man sich vor Augen legte, was ihn hier in der Gang erwartete. Außer einen Haufen Gesetzesloser auch noch eine Frau und ein Kind. Also das allein wäre schon Grund genug, um wieder abzuhauen, dachte sich Bill. Er kratzte an seiner überaus hohen Stirn und setzte den Hut wieder auf.

Zu Marston kam die neue junge Frau. Ein hübsches Ding. Noch sehr jung und irgendwie viel zu sauber um hier zu sein. Bill hatte es nicht so mit neuen Leuten, wobei es ihm die Möglichkeit gab, sein eigenes Bild zu verbessern. Sie hatte von ihm bisher noch nichts gehört. Das hieß, dass er noch genauso gefährlich wirken sollte, wie Dutch höchst persönlich. Bei dem Gedanken schmunzelte Williamson. Er beschloss zu ihnen zu gehen, wollte auch wissen wo es Marston herum getrieben hatte und wie er seine Begleiterin gefunden hatte. Ob sie auch.. nunja.. mehr als eine Begleiterin war? Wie Abigail das wohl finden würde? Hämisch grinsend kam er zu den beiden auf.

"Marston! Wie ist es wieder hier zu sein? Hast ganz schön Glück, dass man dich einfach so wieder aufnimmt" Er verschränkte die Arme vor der behaarten Brust und sah von ihm zu der jungen Frau. Fast bedrohlich. Er wollte Eindruck schinden, um gefährlich rüber zu kommen.


Reihenfolge:
Jeder der dazu kommen möchte, kann natürlich dazu kommen!
Little John - Tao - Tobiotic

Cassie lenkte ihn von seinen trüben Gedanken ab und ihre sonnige Art war sofort ansteckend. Sie wollte wohl nach ihrem Pferd, Leon, schauen. Dieses stand gemütlich neben Tory. Leon verstand sich ziemlich gut mit der Stute. Als sie bei ihm war und sich versicherte, dass es ihm an nichts fehlte, wandte sich von dem Hengst ab.

"Freut mich, dass es dir schon besser geht. Aber ja, das klingt doch ganz nach den Mädels. Klingt fast so, als ob sie dich schon vollstens adoptiert haben...", lächelte er zurück.
Die Wunde war versorgt worden und nach der langen Bettruhe, schien sie nun wieder voller Energie zu stecken, so wie immer.
"Richtig, Dutch wollte mit dir reden und dich näher kennen lernen, sobald du wieder fit bist. Aber mach dir keine Sorgen, er frisst dich nicht.", scherzte er und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter.
"Wir sind wie eine große Familie.", erklärte er ihr. "Jeder sieht nach dem anderen und kümmert sich um den Anderen."
Das war schon immer so gewesen, darum hatte man ihn auch wieder mit offenen Armen empfangen. Auch wenn diese Entscheidung wohl nicht allen geschmeckt zu haben schien. Wie er auch bald wieder mal zu spüren bekommen sollte, denn ein erneutes Knarren und ein weiterer eisiger Windzug, kündigte die Ankunft eines weiteren Mitgliedes der Bande an und John brauchte nicht erst aufzublicken, denn die Stimme war unverkennbar.

Der Schwarzhaarige verdrehte genervt die Augen und zählte innerlich langsam bis 10.
Bill Williamson trat zu ihnen und kaum hatte er den Mund aufgemacht, war seine schlechte Laune zurück.
"Willamson.", brummte er zurück und wandte sich dem kleineren Mann zu, der sich vor ihm aufbaute.
"Es ist wirklich wunderbar wieder hier zu sein. Und dich habe ich ganz besonders vermisst!", gab er sarkastisch zurück. Ihm entging der Seitenhieb in dessen Bemerkung nicht. "Sieht wohl ganz so aus, nicht wahr?"
Er schätzte, dass Williamson nicht nur gekommen war, um ihm das zu sagen.
Überhaupt, warum spielte er sich gerade so auf?


#John #Colter

Als  sie auf John getroffen war freute sie den in diesem Moment fühlte sie isch nichtmer allein den ihn kannte sie schon ziemlich gut nach diesem einen Jahr wo sie fest zusammen halten mussten um zu überleben. John versicherte Ihr das sie keine Angst vor Dutch zu haben brauchte wie sich ihr Anführer anscheindend nannte. "okay.....wenn du das sagst dann lasse ich es einfach mal auf mich zu kommen....ich hoffe ich kann ihn davon überzeugen das ich ganz gut mit dem Gewehr ungehen kann...." hauchte sie und wusste das dies schwierig werden würde da man ihr nicht gerade ansah das sie gut mit dem Schießeisen konnte.
Leon ging es blendend und das war die Hauptsache ihr viel ein Stein vom Herzen.
Plötzlich flog die Stalltür auf und ein dicklicher kleiner Mann mit Bart trat ein. Kurz sah er Cassie an und dann john sein Ausdruck war grimmig.
Er bluffte ihn an warum er so lange weg war und knallte ihm alles mögliche an den Kopf. Die Blonde durfte sich natürlich nicht erlauben dazwischen zu funken da sie noch zu neu war aber böse anschauen konnte sie ihn und das tat sie auch.
Wenn Blicke töten könnten wäre der Kerl sicherlich direkt Tot umgefallen.
"was ist das denn für ein rüpel?....." Flüsterte sie kaum hörbar in ihren dicken Schal und vergrub die Nase darin.
John konterte und als die Situation gerade noch unangenehmer werden wollte betrat noch jemand die Scheune. Er trug einen Poncho und sein langes Haar in einem Zopf zusammen gebunden.
Er schien Südländischer Natur zu sein was sein Aussehen und seine Kleidung verriet.
Cassie hatte ihn schon öfter draußen vom Fenster aus Wache stehen sehen und Hosea hat ihr erzählt das er bei Johns und Ihrer Rettungsaktion dabei gewesen war.



Endlich hatte er seine Wache draußen abgeleistet und nun war Williamson an der Reihe.
Er suchte ihn überall bis er ihn endlich in der Scheune vor fand zusammen mit John und dem Fremden Mädchen. " Hey!....Amigo! jetzt bist du mal dran dir da draußen den Arsch ab zu frieren!...meine Zeit ist um ....hier bitte ....." Drückte er ihm die Flinte in die Hand. Und es wäre schön wenn du ein einziges Mal keinen Ärger machen würdest......." Motzte er den Kleinen Bärtigen Kerl an.

"John? ...Dutch wollte dich sprechen ich wollte dir bescheid sagen ....."
Und so verließen sie alle nach einander Den Stall.
Cassie ging zum Schluss raus und blieb kurz vor dem Schwarzhaarigen stehen.
Dieser schaute grimmig zu ihr runter und dachte sich seinen Teil //die ist ja klein......kein wunder das die nichts wiegt......// Dachte er daran zurück als er sie auf sein Pferd gefieht hatte nachdem er sie aus dem Schnee ausgegraben hatte.
Cassie setzte wieder ihr gewohntes lächeln auf und reichte ihm die Hand.
"Du warst dabei als ihr uns gerettet habt oder?........ich danke dir! Ich bin Cassie ....." Er schüttelte ihr kurz die Hand und nickte ihr zu.
" Javier ....freut mich ....siehst schon besser aus als vor ner Woche......da dachte ich wir hätten eine Leiche geborgen....." Nuschelte er in sein Halstuch und sie folgten den anderen zur Hütte.
Er schien ziemlich zu frieren und nicht mit der Kälte hier klar zu kommen  viel Cassie schnell auf.
Er machte zwar einen grummeligen Eindruck aber sie war sich sicher das er ein netter Kerl sein musste irgendwie wusste sie das und ihre Menschen Kenntniss hat sie bisher noch nie enteuscht.

Er musterte John und Cassie. Sie war frech, traute es ihn so anzusehen. Der würde er das Leben schwer machen, wenn sie sich so verhielt. Ließ sie ihn in ruhe, würde auch Bill es so tun. Wenn sie jedoch provozieren musste.. naja würde sie ja rausfinden. Auf Johns Bemerkung sah er auf. Es war wunderbar wieder da zu sein? "Wo hast du dich nur rumgetrieben..." fragte er nachdenklich, lächelte dann sogar leicht. Bis Javier dazu kam und ihm die Waffe in die Hand drückte. Der Greaser fror sich wohl wirklich den Arsch ab, war das Klima nicht gewohnt. "Ist ja gut.." brummte er genervt und packte das Gewehr. Der Bär von Mann stampfte davon. War wohl besser so nicht weiter zu provozieren. Irgendwo war es schön Marston wieder zu sehen, aber zugeben würde er es nicht, dass er sich fast etwas freute. Bekannte Gesichter gab es hier durch sie vielen Umzüge nicht. Zumindest keine Freunde sah man wieder. Nicht nur für Bill war die Gang eine Familie.


Im Schatten eines Baumes lungerte der Blonde, schloss gerade den Hosenstall und beobachtete wie Bill davon stampfte. So fiel sein Blick zu dem Grund weshalb er weggelaufen war. Arbeit. Javier musste ihn abgelöst haben.. oh! Marston war da mit seiner neuen Bettbegleitung. Micah hob den Kopf, blieb jedoch am Baum gelehnt und betrachtete das ganz erstmal. So hatte er Zeit um sich ein Bild über die Situation zu machen.

Ein ganzes Jahr war ins Land gezogen, seit John  seine Leute von heute auf morgen verlassen hatte. Ein Jahr in dem niemand von ihnen wusste ob er am Leben war, während Abigail und Jack mit ihnen zurückgeblieben waren. Niemand hatte es verstanden, auch nicht Arthur, obwohl dies wohl eher daran gelegen hatte, dass dieser es nicht verstehen wollte. All die Jahre welche sie Seite an Seite für ihre Familie gekämpft hatten, waren John anscheinend nicht so viel Wert gewesen wie Arthur gedacht hatte und so war seine Enttäuschung tief in ihm verankert.
Als dieser und Javier dann jedoch in der   verschneiten Gegend von Ambarino durch einen Zufall auf John trafen, schlug seine Enttäuschung in tiefen Zorn um. "Du verdammter Bastard..." Waren die ersten Worte, welche er seit dessen verschwinden mit ihm gewechselt hatte und würden wohl zunächst auch die einzigen bleiben, ehe sie das Lager erreichten. Er war in einem schlechten Zustand, was bei dieser gottverdammten Kälte auch kein Wunder war. Seine junge Begleitung hatte es jedoch schlimmer getroffen, sie war am Kopf verletzt, beide waren sie halb erfroren. Umgehend brachten Arthur und Javier sie ins Lager, was natürlich für Unruhe sorgte. Alle wollten ihn und seine Begleitung sehen, fast wie die große Attraktion auf einem Jahrmarkt. Wer das Mädchen war wusste er nicht, auch nicht in welcher Beziehung sie zu einander standen. Inständig hoffte Arthur, dass John nicht die dämliche Idee gehabt hatte mit dem zierlichen Ding durchzubrennen, Naivität steckte dafür seiner Meinung nach auf jeden Fall genug in ihm. John war um einiges jünger als Arthur und noch immer etwas zu grün hinter den Ohren wenn man ihn fragte. Bestätigte sich sein Gedanke, hätte er schon einmal damit anfangen könnten zwei Gräber in den gefrorenen Boden zu schaufeln, denn dies würde Abigail keinesfalla durchgehen lassen. Temperamentvoll wie sie war, blühte ihm sowieso schon eine menge Ärger mit ihr.
Mittlerweile war lag das ganze eine Woche zurück, Arthur ging John aus dem Weg und wenn er doch auf ihn traf bekam er seine Meinung zu hören. Ob Arthur es ihm jemals verzeihen würde, dass er sie im Stich gelassen hatte würde sich mit der Zeit zeigen. Er dachte viel darüber nach, auch in diesem Augenblick. Abwesend lehnte er mit der Schulter an einer der Hütten und bemühte sich mit gefrorenen Fingern eine Zigarette anzuzünden. Ein großer Freund vom Winter war er nicht, selbst der dichte Mantel schien überall noch Kälte hindurchzulassen. Er konnte es kaum erwarten weiterzuziehen, lange würde er es hier nicht mehr aushalten.

John seufzte, als er Bills Worte hörte und musste ebenfalls schmunzeln.
"Das frage ich mich im übrigen auch...", antwortete er auf die Frage des kleineren Mannes, wo er sich herumgetrieben hatte. Er ließ den Blick kurz zu Cassie und Leon schweifen. Immerhin hatte seine Aktion einen positiven Aspekt mit sich gebracht, wenn er nicht davon gelaufen wäre, egal wie beschissen dies auch war, hätte er Cassie nicht getroffen und so nicht ihr Leben retten können. Wenn man ihn allerdings fragen würde, warum er das getan hatte, warum er die Gang, seine Familie, im Stich gelassen hatte, er könnte es nicht sagen. Ihm fiel kein einziges Argument ein, welches nicht selbstsüchtig oder bescheuert klang.

Kurz darauf kam Javier dazu und der Mexikaner drückte Bill das Gewehr in die Hand, welches er zuvor noch gehalten hatte und brummte ihm somit den nächsten Wachdienst auf. John grinste leicht in sich hinein, stutzte aber dann, als Javier erwähnte, dass Dutch ihn sprechen wollte. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
"Danke dir, Javier. Ich mache mich dann wohl gleich auf den Weg...", gab er zurück. Was er wohl von ihm wollte? Er wechselte einen kurzen Blick mit Cassie und schließlich folgte er den anderen widerstrebend hinaus in die Kälte.

Er hielt den Kopf gegen den scharfen Wind gesenkt und im Augenwinkel bemerkte er eine Silhouette, die zu Arthur gehören musste. Ehe sich ihre Blicke treffen konnten, senkte er den Eigenen. Er konnte ihm nicht in die Augen blicken. Nicht direkt. Sein kalter und enttäuschter Blick, mit dem er ihn strafte, traf ihn jedesmal. Er konnte es ihm nicht verübeln. Absolut nicht.
Er schien sich gerade eine Zigarette anzuzünden, wie er bemerkte, als er seinen Kopf kurz verstohlen umwandte.
"Er muss mich hassen...", brummte er kaum merklich. Er erreichte Dutch's Hütte und John klopfte höflich vorher an, wollte nicht direkt hereinplatzen.



#John #Colter

Draußen speitschte ihr gleich wieder der eiskalte Wind ins Gesicht und sie war heilfroh gleich schnell wieder in die Hütte zurück gehen zu können.
In der Nähe stand ein großer breiter Mann der sich ebenfalls fröstelnd in seinen Blauen Fellmantel ein mummelte. Dies musste Arthur sein von dem sie schon viel gehört hatte seitens John und Hosea. Er warf John einen bösen Blick zu und sie wusste ganz genau warum. Er war ein ganzes Jahr fort gewesen. Warum konnte er sich slebst nicht erklären doch sie mschte sich da nicht ein das war seine Private sache und ging sie nichts an. John erinnerte Sie ab und zu an ihren verstorbenen Bruder Kieth und sie dachte  immernoch oft an ihn. Diese Erinnerungen schmerzten sehr und sie versuchte stark zu bleiben denn er hatt sich immerhin für sie geopfert.
Sie betraten die Hütte in der sich noch Andere Gang Mitglieder aufhielten.
Darin war ein Ofen und der Raum war angenehm warm.
Schnell suchte sie sich einen Platz neben Mary Beth die sie zu sich winkte und sich ihren Kopf Verband genauer an sah.



"Na Kleine? alles gut ? hast du noch schmerzen ? ......" Fragte sie mit warmer stimme und tätschelte ihr die Schulter. Die Frauen hier hatten sie wirglich liebevoll aufgenommen und kümmerten sich rührend um sie.
Wärm dich auf... hier ist der einzige Bereich wo man nicht völlig zu Eis gefriert......du bist ja ganz kalt.....du solltest nicht zu lange draußen bleiben in deinem jetzigen Zustand...." Äußerte Sie besorgt und rieb sich die Hände.



"danke es geht mir schon besser...ich habe nurnoch ab und zu Kopfschmerzen....ich habe es ehrlich gesagt genoßen mal mein Bett verlassen zu dürfen.....meinem Pferd geht es gut ...ich bin so froh ...ich habe mir die ganze Zeit sorgen um ihn gemacht....." Erzählte sie der hübschen braunhaarigen die ihr aufmerksam zu hörte.
Gegenüber hatten es sich Javier und Lenny vor dem Ofen bequem gemacht und wärmten sich ebenfalls wider auf.

Eiskalt war der Wind draußen vor den Fenstern und eiskalt war auch der Blick des gefürchteten Bandenbosses, als er die düsteren Augen über das grelle Weiß vor dem Fenster seines Zimmers streichen ließ.
Der hochgewachsene Mann hatte sich den wohl vorteilhaftesten Raum ausgesucht, er lag in der größten Hütte am Nächsten beim Ofen und besaß heile Fenster: eine willkommene Abwechslung für das verlassene Dörfchen.
Es waren viele Gedanken, die Dutch van der Linde in den letzten Tagen durch den Kopf schwirrten- zu zahlreich um sie zu bändigen aber dennoch verwandt genug, dass jede Sorge zu einer Weiteren leitete. Als seien alle Sorgen in einem dicken Zopf verflochten, der ziepte und filtzte.
Mit Hosea hatte Dutch darüber gesprochen. Mit Arthur. Mit sich selbst. Aber allein das Aussprechen der Gedanken brachte nichts.
Es klebte Blut an Dutchs Händen, widerliche, rote Flüssigkeit, die sich nicht abschrubben oder abbeten ließ und die stank wenn er Nachts wachlag und kein Auge zubekam. Obwohl er gewaschen und gepflegt war, Van der Linde legte großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres, tat sich doch nichts an dem Fakt, dass er Jemanden getötet hatte. Nein, nicht Jemanden. Das war nicht der Bruder des hinterhältigen O'Driscoll oder ein inzüchtiger Hinterweltler mit langen Fingern: Eine unschuldige Frau. Wegen einer kleinen Kugel war sie tot und wegen ihres Todes hatte es eine Schießerei gegeben, die auch auf ihrer Seite massig Verluste fordern sollte. Mac. Davey. Jenny.
Dutch bereute es doch, nicht auf Hosea oder Arthur gehört zu haben, als er den Plan für Blackwater zusammenstellte. Zeigen würde er es in hundert Jahren nicht.
Der Blick des Bandenbosses war auch auf Micah gefallen, als er so aus dem Fenster blickte. Er hatte Dutch den Blackwater-Plan vorgeschlagen. Was war daraus geworden? Dutch schwor sich, nie wieder das Steuer aus der Hand zu geben. Nie das Planen jemand anders überlassen. Auch wenn er dem Ganoven vertraute, er hatte ihm immerhin das Leben gerettet, vielleicht brauchte Bell eine zweite Chance, die geregelter ablief als die erste.
Sie waren auf der Flucht, die Polizei hatte sie bis in die Berge gejagt, da hatte klein und verschneit das nächste Problem auf sie gewartet. Sein Sohn, sein eigener Sohn, war auf Knien zurückgekrochen um für das Jahr in Abwesenheit Reue zu tun und ein junges Ding hatte er auch mitgebracht. Wäre er nicht doch sein Sohn hätte Dutch ihn stehen lassen. Wer wusste schon, wie John nun war? Wo seine Loyalitäten hingewandert waren?
Dutch spürte ein heißes, klebriges Stechen in der Brust wenn er an Marstons Treuelosigkeit dachte. Nicht nur ließ er seinen Vater zurück, auch noch seine Brüder, seinen Sohn und seine Frau. Wie gern Dutch so eine für sich selbst gehabt hatte. Der Junge hatte erhebliche Probleme, seine Dankbarkeit zu zeigen.
Es würde darauf ankommen was er in ihrem Gespräch sagte, ob er bleiben durfte. Sie hatten genug Mäuler zu stopfen.
Die dunklen Augen lösten sich von dem Schneegestöber außerhalb des Fensters als Van der Linde ein Klopfen wahrnahm, aber er drehte sich nicht um. Er trug noch immer den weiten Fellmantel und die Lederhandschuhe, als plane er, jeden Moment wieder aufzubrechen, aber seine Waffen lagen auf der Anrichte an der Stirnseite des Zimmers zur Reinigung.
"Herein." Er wusste genau wer da kam um mit ihm sprechen, deshalb war seine Stimme kalt und stramm. Dutch hoffte, dass er die junge Cassie nicht mitgebracht hatte. Bei dem Anblick einer jungen Frau fiel es ihm wesentlich schwerer, die nötige Härte aufzubringen.
Der Bandenboss wartete, bis er die Tür den Türrahmen treffen hörte, dann erst drehte er sich um. Zuerst den Kopf, die scharfen Augen, dann langsam den alternden Körper. "John."


Reihenfolge
Ratman - Orfor - Sohn 2 - good gal - Tahiti enterprise

Hashtags: #Dutch #Colter

(Alles was er denkt oder von sich gibt ist - leider - sowohl sexistisch als auch rasisstisch. Verzeiht bitte, dass ich es einbringen muss )

Alles lief so wie es sein sollte. Dutch rief Marston zu sich, die Neue war bei Mary-Beth und Arthur.. wo steckte der eigentlich? Micah sah sich nach dem Kuhtreiber um. Er entdeckte Morgan dann, an den Hütten lehnend. Rauchend. Wie sie es alle taten. Gehörte dazu wie ein guter Whisky.. eigentlich gehörte es fast schon zu den guten Umgangsformen, zumindest machte es den Anschein, wenn man beobachtete, wie viele der Sucht bach Zigaretten nachgingen. Es wäre vermutlich einfacher zu zählen, wer nicht rauchte.

Micah richtete sein Halstuch, den er bei dem Wetter gerne schützend auf dem Kopf und am Hals gebunden trug. Darauf natürlich der Hut. Wie ein altes und verbittertes Waschweib wollte Bell nun wirklich nicht aussehen! Es reichte schon dass er Bill und einen Haufen Darkies nachts an der Backe hatte. Nein er bekam keine eigene Hütte wie Marston mit seinen Weibern und dem Balg.. oder ein Zimmer wie Morgan in der Hütte,in der Dutch ruhte. Seufzend löste er sich vom Baum und trabte durch den dichten Schnee,direkt auf Arthur zu. Micah war langweilig, hier gab es nichts zutun und man fror sich den Sack ab, wenn man lange irgendwo da stand. "Hey Cowpoke!" meinte er an den hochgewachsenen Mann gerichtet. "Hab gehört Dutch will mit John reden..." begann er den Smalltalk.

Das John ihn passierte als er zu Dutch's Hütte ging war Arthur nicht entgangen, doch er scherte sich in diesem Moment nicht sonderlich um ihn  oder eher wollte er John diesen Eindruck vermitteln. Der große Mann würdigte ihn keines Blickes, ein tiefer Zug aus kalter Luft und dem Rauch seiner Zigarette füllten Arthur's Lunge. Allein dass er ihn aus dem Augenwinkel sah sorgte dafür, dass sich ein unangenehmes Gefühl durch ihn hindurchbohrte, ein Druck auf der Brust welcher ihn ein nur für ihn hörbares seufzen ausstoßen lies. Erst als Marston ihm den Rücken zugewandt hatte, blickte er diesem einen Moment lang hinterher und nahm einen weiteren Zug rauch in sich auf.

Erneut erwischte er sich dabei, wie er krampfhaft nach einem Argument suchte, welches John's verschwinden rechtfertigte, doch es gelang ihm auch bei diesem Versuch nicht. Stattdessen schürte es nur weiter die Enttäuschung. Viel zu viele Fragen wirrten in ihm umher, kurz ließ er sich in das Gedankenbett fallen und alles auf sich einprasseln, er war nur noch physisch in der Gegenwart anwesend. Als sich Morgan jedoch aus seinem Gedankengang löste entdeckte er Bell, welcher sich zu seinem eigenen Bedauern zielstrebig in seine Richtung zu bewegen schien.
Micah konnte er noch nie wirklich leiden, schon zu beginn fühlte es sich für Arthur eher an als hätte man einen Eindringling in die harmonische Gruppe gedrängt. Seine Art ging ihm ziemlich gegen den Strich und seit dem Blackwater Vorfall war dieses Gefühl von einer Saat zu einem kleinen Keim herangewachsen.
Davy, Mac und Jenny hatten sie erst vor kurzem durch jene Geschehnisse verloren.

"Kann sein." war seine knappe Antwort auf dessen Frage. Wirklich interessiert an einer Konversation mit ihm war er nicht und scheute sich nicht davor dies zu zeigen. Arthur ließ den Rest seiner Zigarette in den Schnee fallen und presste sie mit dem Stiefel in den Schnee. Dann musterte er sein Gegenüber und rieb sich die tauben Hände.

Wie sehr hatte sich John gewünscht, er hätte länger mit Cassie im Stall verbringen können.
Nicht aus Gründen, die auf Andere eventuell zweideutig aussehen mochten, sondern wegen der Tatsache, dass er in ihrer Gegenwart lockerer war. Er konnte die Sorge, die an ihm zerrte kurz vergessen und die Angst mit lockeren Sprüchen überspielen. Und kaum war er wieder für sich allein, war sie wieder da. Er war kein Feigling, gewiss nicht. Doch gerade hätte er sich lieber mit einem ausgewachsenen Bären angelegt, als sich dem zu stellen, was letzten Endes kommen musste.

Er blickte Cassie hinterher, als sie zu einem der anderen Zimmer in der riesigen Hütte abbog. Dutch's Zimmer lag kurz vor ihm und mit jedem Schritt, zog sich sein Magen schmerzhafter zusammen.
Zu schnell war er bei der Türe und hatte geklopft. Er wartete und es dauerte nur wenige Augenblicke, ehe Dutch sein Klopfen beantwortete. Mit einem aufsteigenden Gefühl der Übelkeit, griff er nach der Klinke, drückte sie hinab und trat in den Raum. Der Ältere hatte ihm den Rücken zugewandt, blickte ihn nicht sofort an. kurz widerstand er dem Drang, die Türe wieder zuzuschlagen, ehe er diese schließlich hinter sich schloss.
John wagte nicht, etwas zu sagen, ehe sich der Bandenchef nicht zu ihm umdrehte. Dutch's Augen, welche ihm entgegen sahen, als er sich umdrehte, ließen seine Schuld und die Ungewissheit erneut an ihm nagen, wie eine Ratte an As.

"Dutch.", sagte er leise. "Du wolltest mich sprechen..."
John wusste auch genau worüber. Dutch musste ihn gar nicht erst fragen, musste nichts sagen. Es schrie ihm förmlich entgegen. Er konnte die Wut und die Enttäuschung deutlich spüren. Doch hatte er ihn nicht gleich fortgeschickt. Wie er es verdient hätte.
John war wahrlich mit Dummheit geschlagen, wie man ihm mehr als nur einmal im Leben vorgeworfen hatte. Dummheit, die ihm vermutlich irgendwann mal in den Arsch beißen würde.

Langsam wärmte sich Cassie wieder etwas auf die konnte ihre Nase wieder spüren und auch die anderen taten einen Teufel sich auch nur einen Meter vom Feuer weg zu bewegen.
Sie schaute hinter sich aus dem Fenster und sah jemanden Näher kommen.
Kurz darauf ging die Tür auf und ein riesen großer Mann betrat den Raum , klopfte sich den Schnee von den Schuhen und legte seine dicke Kopfbedeckung ab.
Er grüßte uns alle und ließ sein Langes Schwarzes Haar über seine breiten Schultern hängen.
Sie kannte Charles bereits er hat sich ihr vor weingen Tagen vorgestellt.
Die Frauen haben ihr später berichtet das er Heilkräuter für ihre Verletzungen zu Bereitet hatte was der Grund dafür war das Cassie nun so schnell wider auf den Beinen war.
Sie sprang auf und grüßte ihn höflich.
"Guten Morgen Charles! die Mädchen haben mir erzählt das du mir mit Heilkräutern geholfen hast ! ich danke dir vielmals ohne dich ging es mir sicher jetzt noch richtig schlecht..... ich bin dir etwas schuldig. Strahlte sie doch er winkte ab und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf.

Charles

Ihre Fröhliche und warme Art war wirglich Herzerwährmend wie er fand.
"ach wo......ist doch selbstverständlich.....es stand so schlecht um dich das ich um jeden Preis versuchen musste das du es schaffst.....und meine alten Heilmittel Kenntnisse haben mich nicht im Stich gelassen wie ich sehe freut mich das es dir besser geht....aber übertreib es nicht gleich ja ? du bist noch nicht völlig gesund ...

Er erzählte ihr von seinem Indianer Stamm damals und von den Lehren die ihm sein Vater einst bei brachte damit er in der Natur problemlos alleine zurecht kommen konnte.
Cassie fand das spannend sie hatte viele Bücher über Indianer Stämme und ihre Lebensweise.
Nun besaß sie nichts mehr nur noch Ihr Pferd und die Kleidung die sie am Leib trug.
Der Brannt hatte alles vernichtet und ihren Revolver mit weißem Elfenbein Griff den sie von ihrem Bruder geschenkt bekam hatte sie draußen im Schnee verloren da war sie sich sicher das bedauerte sie zutiefst dies war ein geliebtes Andenken an Kieth.

Aus der Entfernung beobachtete Lenny das Gespräch der Beiden amüsiert.
"Jeder bemüht sich vor dem neuen Mädchen zu glänzen....aber sie ist wirglich nett ich hatte auch schon das vergnügen...ich bin der Meinung das man ihr ruhig trauen kann...was meinst du ?
Fragte er den noch immer bibbernden Javier der immerzu seinen Poncho enger um sich schlang.



"kann schon sein ....um da sicher zu sein ist sie noch nicht lange genug bei uns.....aber sie weg schicken? ich bin ganz sicher das Dutch kein Kind einfach da draußen sich selbst überlassen würde.....daher denke ich das sie bei uns bleiben wird

Er hatte wirglich nicht daran geglaubt das es dieses kleine dürre Mädchen wirglich schaffen würde diese Verletzung zu überstehen doch nun saß sie vor ihm und war fast wieder quietsch fidel.
Er würde es niemals zu geben aber er hatte insgeheim gehofft das sie es schaffen würde.
Er kannte sie zwar nicht aber er konnte seine Augen einfach nicht von ihr lassen. Diese blasse Haut und dieses Haar solch eine Frau hatte er noch nie gesehen geschweige den in seiner Heimat.

Lenny riss ihn aus seinen Gedanken. " Wenn du mit angaffen fertig bist Romeo hätte ich ne frage ...ist Bill noch draußen ? ich glaub ich bin bald mit der nächsten Wache dran...

Er zeigte in Richtung tür und vergrub das Gesicht in seinem Halstuch.
"Hab ihn zuletzt drüben bei der Scheune gesehen weis nicht genau.....dann viel spaß beim Arsch abfrieren ......."
Wünschte er dem Jungen der voller Tatendrang seinen Dienst ohne zu meckern an trat aber so war Lenny eben.[/b]

Sein Gesicht zu sehen ließ eine Woge ungeahnter Schmerzen in Dutchs Brust zerbersten. Er hatte sich verändert, sein Sohn. Nicht nur seit sie ihn damals mit jungen Jahren aufgesammelt hatten. Auch in diesem Jahr. Diesem verdammten Jahr.
Mit seinen vierundvierzig Jahren Alter war Van der Linde bewusst, wie kurz ein Jahr sein konnte. Aber ihm war ebenfalls bewusst, wie lang es sich zog. Wäre es kein ganzes Jahr gewesen hätte Dutch ihm vielleicht sofort vergeben.
Dutch öffnete den Mund und zum ersten Mal seit einer langen Zeit war er sprachlos. Er schloss ihn wieder, als ihm die Absenz von passenden Worten bitterlich bewusst wurde, wandte den Blick ab um John in diesem Moment der Schwäche nicht anblicken zu müssen. Langsam trat er zu einer Anrichte, auf der er sein Grammophon, seine Zigarren und seinen Alkohol aufgebaut hatte. Er überlegte kurz, von was er gebrauch machen sollte, die Hände an die Kante des Möbelstücks gelegt, da entschied er sich um.
Van der Linde sah wieder auf zu dem Mann, der ihn aus der Kälte aufgesucht hatte und gab nun endlich seinen Gefühlen Stimme. "Du hast gefehlt." Das tat er nicht oft, auch wenn andere vielleicht denken mochten, dass er es tat. "Du hast... mir gefehlt."
Dutch Van der Linde war kein Kultführer und kein Psychopath. Er manipulierte nicht mit Absicht und nicht mit Überzeugung. Aber dem Gesellschaftsmenschen war aufgefallen, dass sich Leute wesentlich leichter zu seinem Gefallen formen ließen, wenn man dort anpackte, wo es wehtat.
Also ließ er seinen Sohn seinen ganzen Schmerz spüren, als er ihn erst mit einem schwachen, enttäuschten Mustern und einem darauffolgenden Abschweifen bedachte. Wenn sie noch eine Familie waren, und das hoffte der Bandenboss inständig, dann würde das nicht einfach an Marston vorbeiziehen. Wieder den Blick zum Gesicht des Mannes hebend zeigte er dann sein Misstrauen und die Angst, die daraus erwuchs wie aus fruchtbarem Boden. "Aber ich weiß nicht, ob du noch mein Sohn bist." ließ er ihn mit gesenkter Stimme wissen, blinzelte und löste sich vom Kabinett um John gegenüberzutreten.
"Ein Jahr kann einen Mann aus einer Ratte machen... Oder eine Ratte aus einem Mann." Der Gedanke, dass sein Sohn sich einer anderen Gang angeschlossen haben könnte bereitete Dutch Sorgen- dass es ihn zur Polizei verschlagen hatte brach ihm das Herz.
Dass John ein junges Ding gerettet und mitgebracht hatte ließ die Furcht nicht verringern. Sie konnte ebensogut vorgeben, ein wehrloser Schatz zu sein. Konnte ein Ganove sein. Konnte für die Polizei arbeiten. Frauen unterschätzte man leicht. Unterbewusst blickte Dutch zu der Kommode, in der er ihren Revolver lagerte. Dort sollte er erstmal bleiben, bis er sich ihrer Loyalität sicher war. Das war nochmal ein ganz anderes Gespräch, das er führen musste.
"Was bist du, John?" Seine Stimme kam langsam aus seiner Kehle und verstummte ganz allmählich, als müsse van der Linde selbst darüber nachdenken, was er just in diesem Moment aussprach. Es war tatsächlich eine Qual, seinem eigenen Sohn diese Frage stellen zu müssen. Die düsteren Pupillen, die in kleinen Augen zwischen tiefen Falten und ernsten Brauen ruhten, suchten wieder Johns Antlitz. "Mann oder Ratte?"

Morgans Abneigung war kaum zu übersehen. Daran hatte sich Bell gewöhnt. Es gab eigentlich kaum einen Menschen, der ihn mit offenen Armen empfing. Das war für ihn völlig normal, selbst in seiner Familie galt ein ähnliches Verhältnis untereinander. Dutch hingegen schien ihn zu schätzen. Das war vermutlich auch einer der wenigen Gründe, die ihn in die Gang gebracht hatten. Jetzt mussten sie ihn dulden, genauso wie er die Darkies und Hillbillys dulden musste.

Die Zigarette des Mannes fiel mit einem leisen Zischen in den Schnee und ging sofort aus. Die hatte keine Chance gegen all die Kälte und die Schneedecke. Insbesondere als Arthur sie noch tiefer hinab drückte. Wortlos betrachtete Micah das kleine Schauspiel - wäre er ein Philosoph gewesen, hätte er daraus nun einiges ziehen können, aber es war Micah Bell. Das Einzigste was er dachte, war dass sein Sack juckte und er kaum warten konnte wieder in einer wärmeren Gegend zu sein. "Hat sich einen Haufen Scheiße erlaubt. Das kann kein angenehmes Gespräch werden. Es war auch überfällig. Wie lange ist Marston mit seiner Neuen schon hier und lebt von UNSEREN Vorräten, für die WIR gearbeitet haben?" schürte er Hass. Das konnte Micah gut. Arthur schien momentan ja nicht sonderlich gut auf John zu sprechen sein. Das sah jeder Blinde. Doch war die Frage, ob es ein guter Zug ist, mit dem Finger in die Wunde zu bohren. Immerhin war John fast wie Arthurs Bruder.


Bill war eine Weile auf einem gefrorenen Baumstumpf gesessen und hatte Wache gehalten. Jetzt als er aufstand, bemerkte er, dass er am Baumstumpf festgefroren war. "Was?! Verfluchte Scheiße nochmal! Murrte er und riss eine Pobacke nach der anderen los. Das tat verdammt weh, aber die blöße herumzuschreien wie ein Mädchen gab er sich nicht. Brummig stand er da, rieb sich seinen Allerwärtesten und sah wieder in die Ferne. Sie waren sicher. Wieso sollte jemand bei dem Wetter hierher kommen?! Außer derjenige war Lebensmüde! Es wurde Zeit, dass er abgelöst wurde. Bill sah sich um, wo war Lenny?! Er war der Nächste. Er musste sich gleich wärmen.. Insbesondere seinen Hintern...

Arthur spürte wie sich bei jedem Wort welches Micah sprach sein Kiefer ein Stück weiter anspannte. Jedes Wort war ein weiterer Tropfen welcher drohte, das Fass zum überlaufen zu bringen. Seine Hände formten sich zu Fäusten. John hatte Mist gebaut, keine Frage. Es gefiel ihm jedoch noch weniger wie sich Micah dazu äußerte. Die Kälte machte Arthur leicht reizbar und genau dies würde nun auf Micah fallen, er holte tief Luft und knirschte mit den Zähnen. "Er hat sich Mist erlaubt. Ja. Jedoch verstehe ich nicht was dich das angeht." Knurrte er ihm nun entgegen und warf dem blonden einen warnenden Blick zu. "John hatte jederzeit das Recht zu uns zurückzukehren. Auch wenn ein weiteres Jahr oder zwei gedauert hätte. Ganz egal ob es mir oder dir gefällt. Das letzte Wort hat Dutch. Früher oder später werden wir erfahren was er davon hält und wenn John gehen soll, dann wird er auch gehen. Bis dahin wäre es jedoch angebracht wenn du dich nicht in diese Angelegenheit einmischst...." Sein Ton war finster, ebenso wie sein Blick, welcher durchdringlich auf sein gegenüber gerichtet war. "Und was die neue angeht: Du wirst sie nicht belästigen. Auch sie wird weiter von unseren Vorräten leben, genau wie du es getan hast als du zu uns gekommen bist. Wie jeder es tut, der unser Gast ist. Und bis sich nicht geklärt hat wie wir mit der neuen verbleiben wird sie auch unser Gast bleiben." Morgan wandte schließlich den Blick von Micah ab. Es gab vieles was er gerade noch hinzufügen wollte doch es war wohl besser wenn er dies nicht tat.

Deutlich ließ Dutch seinem Ziehsohn, seinen Schmerz und seine Enttäuschung spüren. Mit jeder Faser seines Körpers. Die Gestik, die gewählten Worte. Die Art, wie er ihn erst nicht ansehen konnte und keine Worte fand.
John wusste, dass er seine Familie enttäuscht hatte, seine eigene und seine für ihn schon immer dagewesene Familie.
Dutch hatte ihn aufgenommen, als er ein Niemand war. Ein Straßenkind ohne Zukunft, Heim oder Chancen alleine durch zu kommen. Er wusste, dass er dies mit Füßen getreten hatte.
Das wurde ihm bewusst, mit jedem weiteren Wort, welches ihm entgegen wehte.
Erneut nagte die unbändige Schuld an ihm, die Schuld die er seit Tagen nicht abschütteln konnte. Er fragte sich, wie er es überhaupt geschafft hatte, ihnen jemals wieder unter die Augen zu treten.

Der Schwarzhaarige durchquerte das Zimmer und kehrte John erneut den Rücken zu.
Kurz blieben die Worte des Älteren im Raum stehen und der Jüngere blickte ihn bloß an.
"Dutch...", hauchte John leise, doch auch er fand nicht die richtigen Worte.
Der Ältere wandte sich ihm erneut zu und nun trat misstrauen in seine Augen. Misstrauen, das ihn durchstieß, genauso wie die nächsten Worten des Bandenchefes. Diese Worte hiebten auf ihn ein, hinterließen einen stechenden Schmerz in seiner Brust.
"Ich...es tut mir Leid...ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe...aber, ich wollte niemanden damit...verletzen...ich hatte...", begann er, wollte sich erklären, sich verteidigen. Aber, der  eigentliche Grund kam ihm so dumm vor, dass es lächerlich war. Die Wahrheit, die einfache Wahrheit.
Johns Blick senkte sich gen Boden, vor Scham. Er konnte den Mann nicht ansehen, welchen er bereits sein halbes Leben lang kannte.
Er blickte erst wieder auf, als er ihm eine Frage entgegenbrachte, mit der er nicht gerechnet hatte.
John hatte mit allem gerechnet. Aber nicht mit der angedeuteten Anschuldigung, die Dutch ihm entgegen warf. Er wusste genau, worauf er anspielte. Dutch vermutete also, dass er sie hintergehen könnte? Seine eigene Familie? Der Jüngere war kurz sprachlos. Das musste er erst einmal verdauen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich seine Zähne auseinander bewegen wollten.
"Niemals. Niemals würde ich euch verraten. Niemals würde ich dich verraten. Dutch...das...", er brach ab. Seine Hände begannen zu zittern, ballten sich zu Fäusten.
Das Misstrauen tat weh. Sehr weh und schnürte ihm die Kehle zu.
"Als ob ich das könnte...nach all den Jahren...nein...für keinen Preis der Welt...", fuhr er abgehackt fort. Es mischte sich Wut dazu, Wut, die in ihm aufloderte wie eine Flamme. Dennoch versuchte er diesen Keim schnell wieder zu ersticken. Drängte seine Wut weit zurück.
Was hatte er auch erwartet?
Er schluckte den Kloß runter, der sich in seiner Kehle gebildet hatte und blickte ihm mit festen Augen entgegen.
"Mir ist bewusst, dass ich sagen kann, was ich will. Dass ich sagen kann, was du hören willst...aber...letzten Endes...kann ich es dir mit bloßen Worten nicht beweisen...", gab er zurück, seine Hände zitterten noch immer, doch er wandte den Blick nicht ab.
"Wenn ich es dir beweisen kann, dann tue ich es...und wenn du mir nicht trauen kannst...dann gehe ich...", auch wenn die Angst in ihm gerade höher loderte als seine Wut, sie fast vollständig zerfraß. Die dumme Angst, die Schwäche die sich so schnell ausbreiten konnte.

Er wurde definitiv alt, wie er zugeben musste. In jüngeren Jahren hatte ihm die eisige Kälte hoch oben im Norden nicht so zugesetzt wie heute. Dieser Winter war aber auch um einiges härter als der Letzte.
Er mochte noch so viele Schichten tragen und den Schal über das Gesicht gewunden haben, doch der scharfe Wind fand seinen Weg durch jede Lücke, drang ihm in jeden Knochen.
Hosea hielt sich daher lieber im Inneren der einigermaßen geschützten Blockhütten auf.
Ihre Flucht in die Berge war nötig gewesen und scheinbar hatten sie es auch wirklich geschafft, ihre Verfolger fürs Erste abzuhängen. Doch für was für einen Preis. Sie waren mitten im Nirgendwo und jeder Schneesturm schnitt sie tagelang von der eh schon nicht vorhandenen Zivilisation ab.

Der ergraute Mann rieb sich die Hände, welche trotz der Handschuhe steif waren.
Er wollte Pearson etwas zur Hand gehen, der Koch wollte Eintopf bereiten. Mit den wenigen Vorräten, die sie noch hatten. Und das waren gewiss nicht mehr viele, wie ihm Pearson in den Ohren lag.
Hosea wusste, dass sie alle von der Kälte erschöpft, müde und vollkommen ausgelaugt waren, aber all die Mäuler stopften sich nun mal nicht von alleine.
"Ich werde mich umhören, wer sich vielleicht auf die Jagd begeben kann...hier draußen muss es doch mehr geben als Felsen und kahle Bäume...bei dem Fluss, den wir passiert haben, müssten sich einige Wildtiere herumtreiben..."

Mit dem Ziel, einen der Jungs zu fragen, die nicht sofort umfallen würden, ob sie sich bald auf die Suche nach etwas Essbarem machen konnten, machte sich der Älteste der Gruppe auf den Weg zurück zur Haupthütte.
Dort waren sie meist alle versammelt und auf dem Weg dorthin, fiel ihm eine kleine, zierliche Silhouette ins Auge. Er kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, wer da von den Ställen aus durch den Schnee stapfte. Bald ordnete er sie der jungen Mae zu, welche wohl bei den Pferden gewesen sein musste.
Er überwand schnell den Abstand zwischen ihnen und als sie in Hörweite kam, sprach er die junge Dame freundlich an.
"Bei der Kälte hier draußen und nicht in der angenehmen Wärme in der Hütte?", fragte Hosea und schloss zu ihr auf.
"Pearson hat bald das Essen fertig, dann können wir uns etwas stärken und dann ist die Kälte vielleicht etwas mehr zu ertragen."

Langsam war sie wieder aufgetaut und sie fühlte sich gleich deutlich besser das war aber auch eine wiederliche Kälte da draußen.
Als Lenny aus der Tür ging sah Cassie kurz das jemand draußen stand es musste Arthur sein dem Blauen Mantel nach zu urteilen.
Sie sprang auf zog den Schal dicht um den Hals und ging nach draußen.
Sie lag richtig wer war es er war immernoch hier draußen? und er sah ziemlich genervt aus sie konnte aber nicht sagen warum.
" Hallo ! Mister Morgan? ich bin Cassie Sie waren an unserer Rettung beteiligt? ich wollte mich herzlich bedanken ohne euch wäre ich jetzt sicher tod...wir beide ....da bin ich sicher.....ich stehe in eure Schuld ...."
Dankte sie und strahlte ihm entgegen.
Kurz darauf kam Hosea auf sie zu mit Mae im Schlepptau die hatte sie heute noch garnicht zu Gesicht bekommen sie hatte sich schon gefragt wo sie steckte.
Sogleich spürte die Blonde wie ihre Nase erneut einfrieren wollte wirglich gräässlich hier draußen man hielt es kaum lange aus vielleicht war es besser wenn sie alle in der Hütte Schutz suchten.
Kurz dachte sie an John er war schon ziemlich lange bei dem Bandenchef im Zimmer hoffentlich lief es gut für ihn sie drückte ihm alle Daumen.

Es war ein berauschendes Gefühl, aber es drang nicht durch den dichten Schleier andauernder Trauer der seit ein paar Tagen auf Van der Lindes Schultern lag. Die Unterwürfigkeit und der Respekt in Gestik und Mimik, in der Ausstrahlung des jungen Manns hätte dem Bandenanführer in einer anderen Zeit ein stets benötigtes Hochgefühl gegeben, aber seinen Sohn so zu sehen tat ihm ausschließlich weh. Besser wurden die Schmerzen auch nicht dadurch, dass Dutch wusste, dass Johns minderwertiges Gefühl begründet war. Mehr als nur begründet.
Reden würde nicht helfen. Stammeln noch weniger. Wie John mit den Worten rang, als habe er sie nicht zu benutzen gelernt warf Dutch in die Zeit zurück als er vor ihm stand wie heute. Natürlich hatte der Vater seinen Sohn schon oft konfrontiert und sie hatten bereits das eine oder andere ernste Wort gewechselt, aber wie er heute über ihm aufragte erinnerte ihn an die Zeit als Marston noch nicht sein Sohn gewesen war.
Ein Häuflein Elend war er gewesen, deshalb hatten Van der Linde und Matthews sich entschieden ihn auf zu nehmen. Aber diesmal würde sein Zustand nicht der einzige Grund sein können.
Der Schmerz, den sein Sohn zeigte als Dutch ihn anzweifelte, war echt. Das bemerkte der Gesetzeslose, als stünde es John ins Gesicht geschrieben. Aber Reue allein durfte ebenfalls nicht der einzige Grund sein.
Ohne den ernsten, strengen Blick zu verlieren, mit dem Dutch John musterte, lauschte er seinen Worten, ließ die Schmerzen auch ihn verletzen, bevor er sich abwandte und sich wieder der Kommode zuwandte. Auch wenn Dutch es sich nicht ansehen ließ, er war zufrieden mit den Worten. Nun würde es nur einer Tat bedürfen um sich sicher sein zu können, dass John aus Treue und nicht aus dem Wunsch heraus, Rache zu üben zurückgekehrt war. Dutch würde sich mit Hosea absprechen müssen. Er kam um eine solche Unterredung nicht herum. Auch wenn Van der Linde es niemals zugeben würde: Ohne Matthews war er nichts. Er brauchte seinen besten Freund und Berater. Für innere Stabilität, für eine weitere Meinung und für die Vernunft.
John losschicken um nach Vorräten oder einem besseren Platz zu suchen wollte Van der Linde nicht. Falls er doch Verbindungen zu anderen Gangs hatte war das zu riskant. Er wollte erst Hoseas Meinung abwarten. Erst die Sicherheit haben.
Dutch bemerkte, dass er langsam nickte und hörte auf damit um hochzublicken, John ins Gesicht. "Danke John." das klang zwar wenig herzlich aber wenigstens klang es nicht mehr kalt. Fast warm. Dennoch war es ein Schlusswort und das machte der Anführer klar. "Geh und kümmer dich um deine Frau und deinen Sohn." Das sollte vorerst Strafe genug sein. Neid überkam Van der Linde. Er sollte sich glücklich schätzen. Sollte seine Angelegenheiten regeln und dann Dankbarkeit zeigen dafür, was er hatte. Eines Tages würde er das können.
"Schick mir Hosea herein. Oder die junge Frau, die du mitgebracht hast." bemerkte Dutch. Johns endgültiges Urteil würde auch noch dauern können, so war es ihm ziemlich gleich wen der beiden er zuerst auftrieb.  Nun wandte er sich endgültig ab.

Ziemlich offensichtlich zeigte Morgan, wie wenig er von Bells Meinung hielt. Selbst wenn er selbst sauer auf Marston zu sein schien, ließ er nichts über ihn kommen. "Es geht mich gensuso viel etwas an wie alle anderen hier. Niemand kann von voller Sicherheit aus sagen, dass Marston nicht wieder abhaut oder Probleme macht Morgan." Micah brummte uns sah seinen Gegenüber mit schmalen Augen an, das Gesicht etwas gesenkt, sah fast drohend aus. "Jep. Dutch hat das Letzte Wort. Heißt nicht dass wir Marston direkt trauen sollten, als wäre nichts gewesen. Ein Jahr kann viel aus einem Mann machen." Bedeutsam sah Der Blonde zu Arthur. "Er wäre nicht der Erste, der auf dumme Ideen kommt." Morgans Ton war genauso finster, wie sein Blick. Micah musterte Arthur also nur, als er auch das mit der jungen Frau sagte. Verteidigend hob er seine Hände, grinste aber dreckig. "Was denkst du denn von mir?! Gäste sind Gäste.." Es war offensichtlich, dass Micah nicht ganz das meinte was er hier sprach. Er sah Frauen als weniger Wert wie Männer und eine Frau, die sich in dem Schutz von Marston befand, dem man momentan nicht trauen konnte und sich zudem noch durchschnorrte.. nun nützlich konnte sie vielleicht sein, aber auf anderer Art und weise, wie es sich Arthur vielleicht vorstellen wollte. Micah betrachtete zufrieden, wie gerade diese zu ihnen beiden trat. Scheinheilig lächelte Bell die Blonde an. Sie sprach mit Arthur, also hielt sich Bell erstmal zurück und betrachtete das. Hosea kam auch bereits zu ihnen. Langsam wurde das ja eine kleine kuschlige Truppe. Ob sie alle nur gespannt waren, was Dutch zu John sagte? Gut möglich.
Die Blonde sprach davon, dass Arthur bei der Rettung dabei gewesen war und sie ihm etwas schuldete. Aber Arthur war nicht so einer. Er würde vermutlich abwinken und es gut sein lassen. Micah verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein, sah Cassie nun also nachdenklich an. Wo kam sie eigentlich her? Für eine Frau war es alles andere als einfach oder ungefährlich alleine umher zu streifen. Ein Glück, dass sie an John geraten war. Micah war sich sicher, dass Cassie sonst kaum überlebt hätte, doch er hatte auch nicht viel Vertrauen in Frauen. Sie konnten ja nicht einmal mit Waffen umgehen, so seine Meinung.


Endlich wurde Bill von Lenny abgelöst. Seinen eingefrorenen Hintern reibend stampfte Bill also zu den anderen und wärmte sich am Feuer. Er wollte nicht darüber reden, weshalb er so steif lief. Jedes Kommentar diesbezüglich würde mit Brummen entgegnet werden. Recht schnell jedoch ging es ihm besser und er entspannte. So blickte Bill zu den anderen. Er wollte sich zunächst nicht von der angenehmen Wärme de Lagerfeuers trennen. Die tänzelnden Flammen fraßen sich durch das Holz, also warf Bill noch etwas Holz nach. Es knisterte und zufrieden beobachtete Williamson dieses Bild. Es wurde Zeit, dass sie hier abhauen konnten und in eine wärmere Gegend kamen. Diese Kälte schien ja niemandem so wirklich zu gefallen. Die Pferde würden es auch nicht lange durchhalten. Nachdenklich blickte der Berg von Mann zu seinem ebenso breitem Pferd Brown Jack. Es trank gerade von der Tränke. Die Decke auf dem Rücken schien ganz gut Wärme zu geben. Besser so. Das Letzte was Bill wollte, war nun das Pferd zu verlieren und zu Fuß durch den Schnee waten zu müssen.

Die Art und Weise wie Micah sprach war für Arthur wie ein gemeiner Stachel im Fleisch, es raubte ihm nun auch die letzten Nerven, welche die Kälte nicht bereits genommen hatte. Seine Geduld war beinahe gänzlich ausgeschöpft. Die Augen immer noch zu Schlitzen geformt verfolgte er die Worte des blondbärtigen. "Ein Jahr verändert Menschen, das mag sein...doch manchmal muss man Blind die Richtung ändern um wieder sehen zu können. Das hat John anscheinend getan, das Leben war ihm ein Lehrer und hat ihn wieder her geschickt. Ob er nun jedoch auch Blind gegenüber unseren Prinzipien ist, werden wir bald sehen. Man wird es ihm nicht einfach machen." brummte er, sein Atmen klebte ihm bei jedem Wort in Dunstwolken an den Lippen. Er hatte das Gefühl mit jedem Wort mehr Verständnis für Johns Aktion zu finden, ob er dieses Verständnis jedoch zum Vorschein bringen würde bezweifelte Arthur. John würde es ertragen müssen, genau wie alle anderen Johns fortgehen ertragen mussten. Auge um Auge.
Micahs Äußerung zum Thema Gäste löste eine Welle von dingen los, welche Arthur von ihm dachte, doch laut aussprechen würde er dies nicht, denn Cassie hatte ihren Weg zu Arthur gefunden und war nicht Teil von Morgans Groll. Die Gesichtszüge des Outlaws wurden zunehmend weicher, er hörte sich an was sie zu sagen hatte. Micah wandte er nun den Rücken zu und schenkte der hübschen jungen Frau all seine Aufmerksamkeit. "Nicht der Rede wert...war ein ziemlicher Zufall, dass wir euch gefunden haben" antworte er nun und schob seine Hände in die Taschen seines Mantels.



Sanft strich die Hand der zierliche Frau durch das Champagner-farbende Fell von Gwyn, das Tier gab ein wenig Körperwärme an sie ab und lies die gefrorenen Finger ein wenig tauen. Hier bei ihm war sie gern, nutzte die Ruhe im Stall um etwas die Gedanken zu sammeln. Mae hatte sich nun eine kurze Auszeit von dem Getümmel in der Hütte gewährt, in welcher sich alle um einen Platz in mittelbarer Nähe des wärmenden Ofens bemühten. Nun entschied sie jedoch zu den anderen zurückzukehren, vielleicht auch weil ihr langsam wirklich kalt wurde. Sie hatte sich lediglich ein nicht sehr wärmendes Tuch über die Schultern gelegt, begann nun etwas zu frösteln. Niemand hier war richtig für den Winter ausgestattet, sie waren sehr überstürzt nach Ambarino aufgebrochen. Mae verließ nun also den Stall, jeder ihre Schritte ließ den sauberen Schnee dumpf unter ihren Füßen knirschen. Weit kam sie jedoch nicht, denn Hosea schien sie entdeckt zu haben. Sie wandte sich ihm mit einem Lächeln zu und blieb stehen, damit dieser zu ihr aufschließen konnte. "Ich wollte unbedingt nach den Pferden sehen, sie müssen die ganze Zeit in der bitteren Kälte verweilen..." gab sie ihm als Antwort auf dessen Frage. Gemeinsam mit ihm schlenderte sie nun wieder voran und unterhielt sich ein wenig. "Ich hörte dass die Vorräte knapp werden..." Es lag etwas Sorge in Maes Stimme. "Ob es wohl genug Wild hier gibt?" Nachdenklich schob sie eine braune Locke hinter ihr Ohr, welche sich einen weg aus ihrem Zopf gebahnt hatte. In der Ferne konnte sie Cassie erkennen, welche scheinbar mit Arthur sprach, ihr Weg führte sie gemeinsam mit Hosea in deren Richtung.

Lange hatte sich John nicht mehr so klein und unbedeutend gefühlt wie just in diesem Moment, wie er hier vor Dutch stand und sich zu erklären versuchte. Diesem war diese Tatsache gewiss nicht verborgen geblieben, dennoch hörte er sich die Worte des Jüngeren an, unterbrach ihn nicht und ließ ihm die Chance, sein Handeln irgendwie verständlich zu machen.
Mehr oder weniger. Das, was John noch immer auf dem Herzen lag, das was ihn wirklich wurmte, konnte er nicht sagen. Für ihn war das eine Sache, die er mit sich selber ausfechten musste. Etwas, wobei ihm keiner helfen vermochte. Außerdem hatte es nichts mit Dutch persönlich tun, oder mit dem Rest der Bande generell.
Der Schwarzhaarige zeigte ihm nicht direkt, dass er mit Johns Antwort zunächst zufrieden schien. Wie es nun weiterging, würde sich mit der Zeit zeigen.

John blickte auf, als ihm der Ältere nahelegte, dass er sich um seine Familie kümmern sollte, was ihn bloß abwesend nicken ließ. Vermutlich schätzte er seine Familie gerade tatsächlich zu wenig, was wohl daran liegen mochte, dass er im Kopf selber noch nicht vollends erwachsen schien und ihm die Verantwortung die nun auf ihm ruhte, zu viel war. Natürlich war dies keine Entschuldigung, immerhin hatte er sich dies selber eingebrockt. Im wahrsten Sinne.
Er wollte diesen Gedankengang abschütteln, er fühlte sich gerade wie das Letzte. Dutch fuhr fort und bat ihn, Cassie oder Hosea als nächstes zu ihm zu schicken. John riss sich von seinem trüben Gedanken los, um seiner Bitte nachzukommen.
"Natürlich, das werde ich...", entgegnete er und wandte sich um, ließ Dutch wie gewünscht allein und trat mit gemischten Gefühlen hinaus. Er verharrte kurz vor der Tür und versuchte alles eben erlebte zu verdauen. Was ihm aber nicht so recht gelingen wollte.

Flüchtig ließ er den Blick über die Anwesenden gleiten, wie sie alle versammelt um die Feuerstelle saßen, redeten und lachten, dies war mit Abstand der beliebteste Ort in dieser tristen und Wetter unfreundlichen Herberge. Seine Augen blieben kurz an Abigail haften, Jack hockte in ihrem Schoß mit seinem geschnitzten Holzpferdchen in der Hand, welches er so liebte und dieses Bild verpasste ihm einen schmerzlichen Stich in den Magen. Aufkommende Schuld, gemeinsam mit einer innerlichen Unruhe, die ihm Sorge bereitete.
Ehe Abigail bemerken konnte, dass er sie beobachtete, wandte er den Blick ab und suchte den Raum nach Hosea oder Cassie ab. Letztere war mit ihm herein gekommen, aber nun fehlte von der jungen Blonden jede Spur.
Erst als Stimmen von draußen hereinwehten, spähte er hinaus aus dem Fenster. Dort erblickte John besagte Personen. Sie hatten sich zu Mae, Micah und Arthur gesellt.
Einen Bruchteil einer Sekunde haderte er mit sich, gab sich dann selber einen Ruck und stapfte wieder hinaus in die Kälte. Sei kein Feigling!, mahnte er sich selbst.
Als er näher trat, wandte er sein Wort zuerst an die Blonde, welche sich gerade mit Arthur unterhalten hatte. Dutch hatte immerhin gesagt, es war ihm egal, wen von Beiden er zuerst hineinschickte.
"Cassie?", rief er und blieb neben ihr stehen. "Ich wollte euch nicht unterbrechen, aber Dutch würde gerne mit dir sprechen...", gab er seinen Grund seines Eintreffens bekannt.

Hosea erreichte die junge Dame mit wenigen Schritten, setzte mit ihr gemeinsam den Weg fort.
Die Braunhaarige sprach ihn gezielt auf die knappen Vorräte an und er seufzte leise.
"Das hat sich schon herumgesprochen, wie? Ja, Pearson hat so gut wie alles aufgebraucht, was wir an Vorräten ergattern konnten und jetzt sind sie vollkommen ausgeschöpft. Ich habe ihm versprochen, dass ich jemanden mobilisiere, der sich vielleicht auf die Suche nach Wild macht.", antwortete er ihr und als sie auf die Hütten zusteuerten, erblickte er Micah, Arthur und das junge, blonde Mädchen. Arthur wirkte kaum begeistert. Was vielleicht daran liegen mochte, dass er in Gesellschaft Micahs war. Hosea wusste nur zu genau, was Arthur von dem rauen Blonden hielt. Doch irgendwie schien er heute noch verstimmter zu sein, als ohnehin schon durch die derzeitige Lage und wegen der Sache mit John. All dies hatte ihm die letzte Zeit einige Nerven und Kraft gekostet.
"Ich wollte eigentlich Arthur bitten, oder Charles...aber Charles war verwundet, daher weiß ich nicht, ob es die beste Idee wäre...", fuhr er sein Gespräch fort, als er sich wieder der jungen Brünetten zu wandte, welche neben ihm herlief.

Als sie Morgan, Bell und die junge Cassie erreichten, blieb Hosea stehen und tippte sich höflich an den Hut.
"Guten Tag, die Herren und die Dame natürlich!", grüßte er und er nickte Arthur zu. Ja, sein Gesicht sprach Bände.
"Arthur...ich wollte dir eigentlich noch etwas Ruhe gönnen...aber, unsere Vorräte werden knapp, würdest du mir den Gefallen tun und dich vielleicht nach Wild umsehen?", bat er Morgan nun direkt.

Kaum wenige Minuten später, wurde ihre Gruppe erneut größer. John war zu ihnen herüber gekommen und der Blick des Älteren blieb einen Moment auf ihm haften. Die langlebige Erfahrung sagte Hosea, dass der Bursche gerade ziemlich aufgewühlt schien, auch wenn er gesuchte dies nicht nach außen zu tragen. Eine Falte bildete sich auf seiner Stirn. Johns Worte waren knapp und ziemlich tonlos, welche er an Cassie wandte. Hosea konnte in etwa erahnen, was den Jungen so in Aufruhr versetzt haben musste.